Gemeinde / Wald
Wald ist eine Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Seeg und liegt im Landkreis Ostallgäu in Bayerisch-Schwaben. Wald im Allgäu beherbergt ca. 1.100 Einwohner in 21 Ortsteilen. Die Ortschaft ist geprägt von Landwirtschaft. Zudem finden sich Betriebe aus verschiedenen Handwerks-, Gewerbe- und Dienstleistungsbranchen. Der Fremdenverkehr spielt eine bedeutende Rolle. Wald ist ein staatlich anerkannter Erholungsort. Zahlreiche, engagierte Vereine beleben das Kulturangebot.
Aktivitäten im Rahmen des Prozesses
Lebensqualität durch Nähe (LQN)
Anfang 2018 fiel der Startschuss für den LQN-Prozess.
Bei der Auftaktveranstaltung im März 2018 waren 120 Walder BürgerInnen aktiv dabei. Im Laufe der kommenden Treffen kristallisierten sich sechs Arbeitskreise heraus. Folgende Projekte wurden bearbeitet:
In Wald stehen jetzt drei Mitnahmebänke, die dazu einladen weniger mobile MitbürgerInnen im eigenen Fahrzeug mitzunehmen. Mit Schildern, kann der Richtungswunsch angezeigt werden, während man in Erwartung einer Mitfahrgelegenheit gemütlich auf dem Bänkle Platz nimmt. Die Bänke und Schilderstehlen wurden alle selbst vom Arbeitskreis gebaut. Auch Jugendliche des örtlichen Berufsförderzentrums erstellten in einer Projektarbeit eine der Bänke. Voller Stolz konnten die Bänke dann im Juni 2019 eingeweiht werden. Auch das MIR-Walder-Mobil fährt seit Juni 2019 durch die Gemeinde. Das MIR-Walder-Mobil ist ein Bürgerbus, der für Fahrten von wenig mobilen MitbürgerInnen zum Einkaufen, zur Kirche, zu Festen zum Einsatz kommt. Zudem können Vereine diesen ausleihen. Der Bus wurde feierlich vom örtlichen Pfarrer gesegnet und ist seitdem rege gefragt. Alle FahrerInnen fahren ehrenamtlich.
Neben Fahrdiensten ermöglicht die neu aufgebaute Nachbarschafthilfe weitere Unterstützung für ältere Menschen in Wald. Zahlreiche HelferInnen stehen bereit, wenn beispielsweise im Haushalt Hilfebedarf besteht. Jeden Monat gibt es ein Treffen für Jung und Alt. Bei diesem wird zusammen gespielt, geratscht, gelacht. Die Generationen sollen zusammen geführt werden und das gelingt sehr gut. Es gibt Kuchen und Kaffee. Im Vorfeld dieser Treffen gab es einen Spendenaufruf des AKs für Bücher und Spiele. Dieser war ein großer Erfolg. Geplant ist noch die Aufstellung eines frei zugänglichen Bücherschranks, der zum Ausleihen der Bücher einlädt. Hierfür ist eine alte Telefonzelle im Blick, die entsprechend umgebaut wird.
Alle Kinder und Jugendlichen von 10- 15 wurden zu einem offenen Jugendtreff eingeladen und gemeinsam mit ihnen wurden Ideen gesammelt für die Freizeitgestaltung in Wald. Daraus ist ein regelmäßiges Treffen zum Nerfen entstanden und in größerem Abstand Bastelnachmittage. Es fand eine Faschingsparty statt und ein Ausflug zur Eisdisco. Geplant sind ferner ein mobiler Eisstand, Kino, ein Bikeparcour,…
Ziel ist den bestehenden Dorfladen zu sichern und in eine neue Betreiberstruktur zu überführen und das Konzept in Richtung bio, fair, regional zu erweitern. Hierzu wurden verschiedene Dorfläden in der Umgebung besucht und eine Umfrage im Ort gemacht, wie sich die Walder die Nahversorgung in Zukunft vorstellen. Auch weitere Nahversorger (außer Lebensmitteln) wurden zusammen getragen und auf der Webseite der Gemeinde veröffentlicht.
Der AK hat Kriterien für das neue Baugebiet entwickelt. Ziel ist, dass mehr Mietwohnungen in Wald entstehen, um so Wohnraum für alle Altersgruppen und Bedarfe zu schaffen. Dem AK schwebt der Bau eines Dorfgemeinschaftshauses vor, in dem Nahversorgung, Wohnen im Alter und Begegnungsräume sowie ein Arzt verortet sind. Hierfür werden Konzepte erstellt.
Die Erstellung einer Teil-Chronik und Herausgabe auf Spendenbasis für den gemeinnützigen Verein MIR Walder e.V. war die erste große Aktion des Arbeitskreises. Weiterhin werden alte Dokumente und Fotos zusammengetragen um perspektivisch ein umfassendes Wer herausgeben zu können.
In Wald hat sich im Rahmen von LQN ein Verein gegründet, der zum Ziel hat, das in LQN entstandene bürgerschaftliches Engagement für die Gemeinschaft zu bündeln. Über diesen läuft die Nachbarschaftshilfe, das MIRWalder-Mobil, die Verteilung der Chronik, …
Mitte 2019 endete die Projektlaufzeit von Erasmus+ und somit die Prozessbegleitung durch SPES.
47 BürgerInnen haben sich mit großem Engagement, Begeisterung und Kreativität kontinuierlich in den Arbeitskreisen eingebracht und intensiv gearbeitet. Mit dem Ende der Erasmus+-Förderung endet aber nicht die Arbeit in den Arbeitskreisen. Mit vielen Ideen, Aufgaben und Motivation geht es in Wald weiter.